Bei der photodynamischen Therapie handelt es sich um eine zielgerichtete Therapie, die ausschließlich ultrafokal (also auf einen kleinen Bereich der Prostata beschränkt) durchführbar ist.
Zuerst wird intravenös eine fotosensible Substanz (Tookad) verabreicht. Diese wird später durch punktuellen Lichteinfluss genau dort aktiviert, wo sie innerhalb der Tumorgefäße zerstörend wirken soll. Dazu werden dünne optische Fasern in das zu behandelnde Areal eingeführt. Licht einer bestimmten Wellenlänge wird auf das Tumorgewebe abgegeben und aktiviert dann genau dort, wo die Faser platziert wurde, die Substanz. So entstehen am Ort der Lichteinwirkung Sauerstoff- und Stickstoff-Verbindungen, die einen Verschluss der Gefäße auslösen, die die Tumorzellen umgeben. Dieses führt dann zum Absterben des Gewebes und somit einer effektiven Behandlung der Krebsherde.
Der Einsatz des PDT kann allerdings die Nerven und den Schließmuskel schädigen, wenn die Tumore zu eng an diesen Strukturen liegen und somit leicht zur Inkontinenz führen.
Zum Therapieerfolg der PDT zeigte eine randomisierte Studie (Gill et al., 2018), dass die Progressionsrate nach 2 Jahren bei 28% im Vergleich zu 58% ohne Intervention lag. 51% der Patienten in der PDT-Gruppe hatten Kontrollbiopsien, die erneut Krebs aufwiesen. Die Wahrscheinlichkeit, dass eine sekundäre lokale Therapie notwendig wurde, lag während des zweijährigen Follow-Up bei 80%.
Die PDT ist ein Außenseiterverfahren, dem aus unserer Sicht aufgrund der technischen Unzulänglichkeiten voraussichtlich kein nennenswerter Stellenwert beim Prostatakarzinom zukommen wird.